60. Angela Bauer und Matthias Edeler

Shownotes

Die Studienvorbereitende Ausbildung – kurz: SVA – sollte essenzieller Bestandteil des Angebots von Musikschulen sein, die nicht nur in die Breite wirken, sondern auch Spitzenförderung betreiben. Ein gut ausgebautes SVA-Angebot ist eine Möglichkeit, dem Nachwuchsmangel bei Lehrkräften entgegenzuwirken und junge Menschen für den Beruf Musikschullehrkraft und andere Berufe im musikalischen Bereich zu begeistern. Angela Bauer und Matthias Edeler waren maßgeblich beteiligt an einer neuen Handreichung des Verbands deutscher Musikschulen zum Aufbau einer SVA.

Studientag Musik + Pädagogik an der Hochschule für Musik Mannheim: Herausforderung Üben Wie gelingt optimales Üben? Wie können uns digitale Tools unterstützen? Und wie können Lehrkräfte individuelle Unterrichtsstrategien für ihre Schülerinnen und Schüler entwickeln? Datum: 29. November 2025 Format: zwei Vorträge als Präsenzveranstaltung und als Live-Stream sowie ein Workshop in Präsenz – Vortrag von Prof. em. Dr. med. Eckart Altenmüller: „Neurowissenschaftliche Grundlagen des musikalischen Lernens“ – Vortrag von Kristin Thielemann: „Üben und musizieren mit Apps und Gamification“ – Workshop mit Corina Nastoll: „Üben geht klar! Impulse zur Gestaltung kreativer Lernwege im Instrumentalunterricht“ Anmeldeschluss: 24. November 2025 Tickets und Information: https://www.ifem-seminare.info/programm/studientag-musik-paedagogik

Podcast „Voll motiviert“ #1: Felix Janosa: Das Geheimnis eines guten Arrangements, https://vollmotiviert.podigee.io/1-felix-janosa

Podcast „Voll motiviert“ #31: Wolfgang Lessing: Artistic Citizenship, https://www.youtube.com/watch?v=ykOboYKBSdM

Podcast „Voll motiviert“ #52: Beat Fehlmann und Christian Lorenz: Kooperationen von Musikschulen und Orchestern, https://www.youtube.com/watch?v=x7XZmmbYL_o

Podcast „Voll motiviert“ #54: Barbara Josef: Future Work – Lernen und Arbeiten neu denken, https://www.youtube.com/watch?v=DrMSrFvERSU

Website des Verbands deutscher Musikschulen: www.musikschulen.de

Website von Kristin Thielemann: www.vollmotiviert.com

üben & musizieren auf Instagram: @ueben.musizieren

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Transkript anzeigen

00:00:00: Trotz allem sollte eben die SVA einfach auch zu einem Selbstverständnis der Musikschulen

00:00:05: zählen, also auch die SVA als Chance zu nehmen.

00:00:10: Weil ich glaube, wenn man heute keine SVA hat, riskiert man im Prinzip die Musikschule

00:00:15: von morgen.

00:00:16: Voll motiviert, der Musikpädagogik-Podcast von Schott Music, dem Verband deutscher Musikschulen und

00:00:28: Kristin Thielemann.

00:00:30: Voll motiviert, euer Musikpädagogik-Podcast, der jetzt genau fünf Jahre alt geworden ist.

00:00:35: Und ihr wart dabei.

00:00:36: Happy Birthday to all of us!

00:00:38: Danke fürs Dabeisein, fürs Mitfeiern, fürs Hören, fürs Kommentieren und überhaupt,

00:00:43: dass es euch gibt auf diesem Kanal.

00:00:45: Jetzt geht's los, Folge 60 zum fünfjährigen Jubiläum.

00:00:49: Und wenn ihr gratulieren möchtet, dann freuen wir uns sehr über eure Post über den Instagram-Kanal

00:00:54: von musikschulen.de oder auch üben & musizieren.

00:00:58: Heute geht es um ein Thema, das viele Schülerinnen und Schüler, Musikschullehrkräfte und Musikschulen

00:01:03: gleichermaßen bewegt, die studienvorbereitende Ausbildung, kurz SVA.

00:01:09: Ganz neu gibt es hierzu eine Handreichung vom Verband deutscher Musikschulen und zwei,

00:01:13: die maßgeblich daran mitgearbeitet haben, sind heute bei mir zu Gast und verraten mir,

00:01:18: wie eine studienvorbereitende Ausbildung am besten funktionieren kann.

00:01:22: Ich freue mich auf Angela Bauer von der Musikschule Ludwigshafen, Mitglied im Bundesvorstand des VdM

00:01:27: und zuständig für das Thema SVA und den Kulturmanager Matthias Edeler,

00:01:31: Referent und stellvertretender Geschäftsführer des VdM Landesverbands in Schleswig-Holstein.

00:01:36: Er ist der organisatorische Leiter der SVA im nördlichsten Bundesland.

00:01:41: Gemeinsam haben die zwei die Handreichung für eine studienvorbereitende Ausbildung geschrieben

00:01:45: und ich war total begeistert von diesem Leitfaden, von dem ich mir gewünscht hätte,

00:01:49: dass es ihn zu meiner Musikschulzeit schon gegeben hätte.

00:01:52: Dieser Leitfaden, diese Handreichung SVA ist nämlich für alle spannend,

00:01:56: die es jungen Menschen ermöglichen wollen, eine hohe künstlerische und auch künstlerische-pädagogische Leistung zu erbringen.

00:02:02: Und jetzt geht es auch schon los. Hallo Angela, hallo Matthias, wie schön, dass ihr heute zu Gast seid.

00:02:08: Hallo Kristin. Hallo Kristin, ich freue mich sehr dabei zu sein heute beim Podcast.

00:02:12: Das ist doch schon mal eine gute Voraussetzung.

00:02:15: Seit wann hat euch das Thema SVA dann jetzt in Atem gehalten?

00:02:19: Das Thema SVA begleitet mich jetzt tatsächlich auch schon einige Jahre.

00:02:23: Seit sieben Jahren bin ich sozusagen in dem Bereich aktiv.

00:02:26: Genau wichtig ist: A. Ich bin kein Musikpädagoge, sondern Kulturmanager und B.

00:02:32: Ich habe diese Arbeitsgruppe tatsächlich auch nicht geleitet, das war eher Angela.

00:02:36: Aber ich war einer von vielen, die sich bundesweit mit dem Thema SVA beschäftigen, die sozusagen daran mitwirken durften.

00:02:44: Und wir haben uns über ein Jahr, würde ich fast sagen, regelmäßig getroffen online mit Menschen,

00:02:50: die dieses Thema beschäftigt aus ganz Deutschland und haben eben diese neue Handreichung entwickelt

00:02:55: für Musikschulen, die entweder noch gar keine SVA haben und vielleicht eine neu aufbauen wollen

00:03:00: oder für Musikschulen, die ihre SVA weiterentwickeln wollen.

00:03:04: Und darüber wollen wir jetzt ja auch noch sprechen, was das für Entwicklungsbereiche sein könnten.

00:03:09: Das wollen wir auf jeden Fall und dazu holen wir uns auch noch die liebe Angela Bauer ins Boot,

00:03:13: die ich schon ganz lange mal hier im Podcast zu Gast haben wollte.

00:03:16: Ich freue mich sehr, hier zu sein und über ein ganz, ganz wichtiges Projekt zu sprechen,

00:03:24: mit dem wir uns einige Zeit, wie Matthias gerade schon gesagt hat, also ich glaube,

00:03:29: es war sogar mehr als ein Jahr beschäftigt haben, nämlich mit dem Thema, eine Handreichung

00:03:34: zu schreiben für alle Musikschulen in Deutschland, wie man eine studienvorbereitende Ausbildung aufbauen kann.

00:03:42: Aber wie du auch vorhin schon gesagt hast, soll es nicht nur für Musikschulen sein, die eine SVA aufbauen wollen,

00:03:50: sondern eben auch für Musikschulen, die vielleicht schon eine haben und die Handreichung nochmal nehmen können

00:03:55: und schauen können, was steht denn da noch drin, vielleicht können wir das noch bei uns ergänzen

00:04:00: oder vielleicht machen wir ja auch schon alles und sind schon ganz super auf dem Weg.

00:04:04: Wir haben bei der Handreichung auch, da gucken wir vielleicht nachher auch noch mal dazu,

00:04:08: auch eine Checkliste angehängt, die man sich wirklich so auf den Tisch legen kann und dann abhaken kann.

00:04:13: Oh, haben wir, haben wir oder müssen wir noch machen.

00:04:15: Oh super, das ist natürlich extrem nützlich.

00:04:17: Wie sieht denn ganz praktisch an Musikschulen, wie sieht es da aus, wenn es dort eine studienvorbereitende Ausbildung gibt?

00:04:24: Wie läuft SVA bei euch ab an der Musikschule Ludwigshafen, Angela?

00:04:29: Ja, wir haben die SVA im Prinzip ganz klassisch erst mal aufgebaut.

00:04:34: Die gibt es ja schon sehr lange bei uns, also auch schon lange vor meiner Zeit als Musikschulleiterin.

00:04:39: Wir haben zweimal in der Woche Hauptfachunterricht, wir haben dann das Nebenfach.

00:04:45: Bei den meisten ist das ja Klavier, außer bei den Pianisten.

00:04:49: Und Ensemblearbeit, Orchester, Kammermusik.

00:04:55: Das sind so die ganz klassischen Aufgabenbereiche oder die Angebote in der SVA.

00:05:01: Und wir haben uns jetzt aber auch viel mit dem Thema eben beschäftigt, auch mit der Handreichung.

00:05:07: Was gehört denn eigentlich alles noch dazu?

00:05:10: Wie können wir die Jugendlichen, die zukünftigen Musikerinnen und Musiker noch weiter oder besser vorbereiten auf späteren Beruf und vor allem auch als Musikpädagogen?

00:05:25: Dafür sind wir ja prädestiniert an den Musikschulen.

00:05:29: Feier ich voll.

00:05:30: Und wie läuft so eine studienvorbereitende Ausbildung bei euch in Schleswig-Holstein ab, Matthias?

00:05:34: Gibt es da auch SVA an jeder Musikschule oder wie macht es der wunderschöne Norden, der lange mein Zuhause war, als ich noch Trompeterin bei den Lübecker Philharmonikern und Trompetenlehrerin an der Lübecker Musikschule war?

00:05:46: Ja, spannend.

00:05:47: Ja, vielen Dank für die Blumen.

00:05:49: Also es wohn sich hier auf jeden Fall sehr gut in Schleswig-Holstein.

00:05:52: Hier fühlt man sich sehr wohl.

00:05:54: Hier bei uns im Land gibt es 22 öffentliche Musikschulen.

00:05:57: Und ich bin ja tatsächlich nicht für eine Musikschule tätig, sondern für den hiesigen Landesverband der Musikschulen.

00:06:04: Und jetzt fragt sich der Hörer vielleicht, die Hörerin, was habe ich denn dann überhaupt mit dem Thema studienvorbereitende Ausbildung zu tun?

00:06:13: Und da wird es jetzt spannend.

00:06:15: Da kommen wir nämlich gleich zu einer schleswig-holsteinischen Besonderheit.

00:06:18: Und später werden wir vielleicht auch noch erfahren, dass es solche Besonderheiten an vielen Orten in Deutschland tatsächlich gibt.

00:06:24: Die SVA's in Deutschland, die eben durch die VdM-Musikschulen verantwortet werden, sind ganz unterschiedlich strukturiert.

00:06:32: Und bei uns in Schleswig-Holstein ist die SVA schon seit vielen Jahren eine Kooperation der 22 Mitgliedsmusikschulen mit ihrem Landesverband.

00:06:42: Und ich sozusagen als organisatorischer Leiter dieser SVA sitze hier in der Geschäftsstelle des Landesverbandes in Rendsburg

00:06:50: und organisiere die SVA sozusagen im Auftrag unserer Mitgliedsmusikschulen für Schülerinnen und Schüler aus ganz Schleswig-Holstein,

00:06:58: von Ostsee bis Nordsee, von der dänischen Grenze bis in den Hamburger Speckgürtel.

00:07:04: Und genau, deswegen ganz anders strukturiert als jetzt beispielsweise bei Angela, wo es ja wirklich so dieses klassische Modell ist,

00:07:11: dass die SVA an einer einzelnen Musikschule stattfindet, ist es hier in Schleswig-Holstein eben so,

00:07:18: auch weil wir eben ganz viele kleine Musikschulen haben, um da sozusagen Synergien zu schaffen,

00:07:23: dass eben auch die Schülerinnen und Schüler von kleinen Musikschulen ein gutes SVA-Angebot bekommen,

00:07:29: dass die Musikschulen gesagt haben, das machen wir hier zusammen und dafür bin ich zuständig.

00:07:34: Das heißt, du musst dann nicht irgendwie von Ostholstein oder Nordfriesland jede Woche nach Rendsburg reisen,

00:07:40: sondern das wird dann wahrscheinlich so en bloc passieren oder wie muss ich mir das vorstellen?

00:07:44: Genau, also da kommen wir jetzt schon sehr ins Detail, aber ich erkläre das gerne.

00:07:49: Die SVA in Schleswig-Holstein lässt sich praktisch in zwei Bereiche einteilen.

00:07:54: Es gibt einmal sozusagen den Unterricht, den die Schülerinnen und Schüler verpflichtend belegen.

00:07:59: Das machen die zuhause bei sich an den Musikschulen, also da belegen die Hauptfachunterricht und Nebenfachunterricht

00:08:04: und Theorie- und Gehörbildungsunterricht und das wird unterstützt durch ein Landesstipendium.

00:08:10: Dieses Landesstipendium, das eben wirklich sich aus Mitteln des Landes Schleswig-Holstein speist,

00:08:16: das leiten wir an die Schülerinnen und Schüler bzw. erstmal bei minderjährigen Stipendiat*innen, an die Eltern weiter.

00:08:23: Und im Gegenzug verpflichten sich eben die jungen Leute dann Unterricht in einem gewissen Umfang

00:08:29: bei sich zuhause in der Musikschule zu belegen.

00:08:31: Das hat für die Musikschulen den großen Vorteil, dass sie sich um das Thema Ermäßigung gar keine Gedanken machen müssen.

00:08:38: Die können praktisch ihre ganz normalen Gebühren oder Entgelte erheben.

00:08:42: Und ein kleines bisschen von diesem Geld, was die Eltern dann bezahlen für den Unterricht an den Musikschulen,

00:08:49: bekommen die Familien dann zurück von uns über dieses Stipendium.

00:08:55: Die zweite Komponente ist dann ein Kursprogramm.

00:08:58: Da kommen die jungen Leute aus ganz Schleswig-Holstein von allen Musikschulen zusammen.

00:09:02: Oft hier im Nordkolleg, wo auch unsere Geschäftsstelle sitzt,

00:09:06: das ist hier die Akademie für kulturelle Bildung in Schleswig-Holstein.

00:09:11: Manchmal aber auch für Wochenendformate an unserer Musikhochschule in Lübeck.

00:09:16: Und da bekommen die Stipendiat*innen dann Unterricht bei Hochschulduzierenden.

00:09:22: Dein ganz großer Fokus ist der Ensemble-Praxis bzw. Bandpraxis für die Popularmusiker*innen.

00:09:29: Aber auch ganz viele andere Themen werden da abgedeckt im Popularmusikbereich, beispielsweise Songwriting oder Recording und Producing.

00:09:37: Es geht um Lampenfieber in Workshop-Formaten.

00:09:41: Und es geht jetzt vermehrt auch immer wieder um Themen, die so ein bisschen die Erweiterungsbereiche von SVA darstellen,

00:09:48: musikpädagogische Themen, das Thema Berufs- und Studienorientierung.

00:09:53: Was studiere ich eigentlich, um dann am Ende auch wirklich beruflich dazu landen, wo ich mal hin möchte?

00:09:59: Ja, sehr spannend. Ja, ich habe das schon in eurer Handreichung SVA gelesen,

00:10:04: dass sich daneben diesen Bausteinen hauptfach, nebenfach auch so Dinge finden wie Ensembleleitung oder Bandcoaching, EMP,

00:10:11: ein Reinschnuppern in die Fachdidaktik, das dann auch gegebenenfalls mit einer Kooperation, einer Musikhochschule ermöglicht wird,

00:10:18: dann auch mögliche Workshops zur transkulturellen Praxis, das fand ich jetzt auch ganz speziell.

00:10:23: Praktikumsangebote, Übepartenschaften, Assistenzen bei Ferien- oder Wochenendkursen und Probenfahrten.

00:10:28: Und dann auch gemeinsame Projekte mit Studierenden.

00:10:31: Und ich muss gestehen, also ich hätte das unglaublich gerne gehabt, als Jugendliche in so einer SVA drin zu sein.

00:10:41: Aber ich höre schon meine Eltern, die sicher gesagt hätten: Wow, das ist aber ganz schön umfangreich.

00:10:47: Wie willst du das denn neben der Schule alles noch schaffen?

00:10:50: Wie macht man das, wenn man vielleicht gleichzeitig noch im Abi steht mit so vielen Kursen und mit so vielen verpflichtenden Angeboten?

00:10:56: Also erstmal, klar, kurz vor dem Abi wird es natürlich dann eng, aber wir versuchen natürlich auch dazu zu ermutigen,

00:11:04: mit der SVA einfach früher einzusteigen, dass man vielleicht wirklich auch schon mit,

00:11:11: kommt natürlich auf den Schüler oder die Schülerin an, vielleicht auch schon mit 12, 13, 14...

00:11:17: Also je nachdem, wie die Neigungen sind.

00:11:20: Also ich habe jetzt das Glück, dadurch, dass ich mich im Bundesvorstand ja sehr mit diesem Thema auseinandergesetzt habe

00:11:27: oder eben auch in meiner Arbeitsgruppe, als wir die Handreichung geschrieben haben.

00:11:31: Und ich versuche das jetzt bei mir an der Musikschule auch alles zu implementieren

00:11:36: und auch auszuprobieren und weiterzuentwickeln.

00:11:39: Und wir haben jetzt tatsächlich das erste Mal jetzt im Frühjahr bei unserer Aufnahmeprüfung für die SVA ganz gezielt auch jüngere Schüler schon aufgenommen

00:11:48: und nehmen auch die Schüler*innen mit, setzen uns mit denen zusammen und sagen, was wollt ihr denn?

00:11:55: Was braucht ihr von uns? Was habt ihr vielleicht für Wünsche?

00:11:59: Was möchtet ihr später beruflich machen?

00:12:02: Natürlich weiß das ein 12, 13 oder 14-Jähriger wahrscheinlich noch nicht,

00:12:06: aber man kann schon mal so ein bisschen ausprobieren und schauen und dann eben die Angebote auch machen.

00:12:13: Und deswegen versuchen wir jetzt auch, ganz viele Themenfelder umzusetzen, die wir in der Handreichung haben,

00:12:21: einfach um den Schüler*innen zu zeigen, was es alles für Möglichkeiten gibt mit dem Musikstudium.

00:12:27: Normalerweise heißt es, ja, ich studiere Musik, ich gehe ins Orchester oder ich werde Solist.

00:12:32: Ich gehe in Orchester, was dann aufgelöst wird oder ich kriege dann doch keine Stelle oder bin tierisch im Stress bei Probespielen,

00:12:39: weil ich ja nicht die Option habe, dass ich auch pädagogisch noch als Komponente dazustudiert habe.

00:12:44: Ja, ja, ich wollte dich nicht unterbrechen, aber das lag mir gerade so auf der Zunge,

00:12:50: weil immer dieses alleinige auf künstlerische Exzellenz setzen, das finde ich je länger, desto schwieriger.

00:12:57: Genau, das ist es. Also wir brauchen natürlich diese tollen Künstler*innen, Musiker*innen, aber die brauchen wir ja auch an den Musikschulen.

00:13:06: Ja, also die Pädagog*innen an den Musikschulen müssen doch auch tolle Musiker*innen sein,

00:13:14: einfach um entsprechend den Unterricht gestalten zu können oder auch Musikschule gestalten zu können.

00:13:20: Wenn ich an meinen Kollegium denke, was machen die für tolle Lehrerkonzerte? Und das ist ihnen auch ganz, ganz wichtig.

00:13:27: Und es ist auch für die Schüler*innen ganz, ganz wichtig zu sehen: Wow, was können unsere Lehrer*innen alles?

00:13:36: Ja, das habe ich jetzt gerade verfolgt, ist da nicht die Josephine Mücksch, die gerade irgendwie die Waldszenen spielt oder gespielt hat.

00:13:43: Die habe ich gerade auf Instagram gesehen vorgestern. Genau, ist aber leider nicht bei uns an der Musikschule. Also sie ist bei uns an der Musikschule Lehrer*in,

00:13:51: aber das ist ein anderes Projekt, was sie da gerade macht.

00:13:55: Ja, aber das ist ja toll, weil die Schüler*innen profitieren ja so enorm davon, wenn du als Lehrkraft einer Musikschule auch noch künstlerisch tätig sein kannst.

00:14:05: Handkehrum profitieren ja auch die Orchester so sehr davon, wenn du pädagogisch ausgebildete Orchestermusiker*innen hast.

00:14:12: Und ich finde, ich weiß nicht, also ob man das Künstlerische wirklich noch so als alleinigen Studiengang vertreten kann in Zukunft, bin ich nicht so richtig im Fan-Block bei der Idee.

00:14:24: Da gebe ich dir total Recht und da müssen auch natürlich die Hochschulen noch ein Stück weit umdenken und mitmachen.

00:14:33: Das sind ganz, ganz schwieriges Thema noch teilweise.

00:14:39: Aber das will ich vielleicht auch noch ganz kurz sagen, also bei der Handreichung waren zum Beispiel Barbara Busch-Professorin für Musikpädagogik in Mannheim

00:14:49: oder auch Wolfgang Lessing aus Freiburg, Pädagogik-Prof, mit dabei und das war natürlich für uns eine große Bereicherung und hat unheimlich viel Spaß gemacht.

00:15:03: Apopo, Barbara Busch und Musikhochschule Mannheim.

00:15:07: Am 29. November 2025 veranstaltet die Mannheimer Musikhochschule zusammen mit üben & musizieren einen Studientag, Musik und Pädagogik zum Thema "Herausforderung Üben".

00:15:17: In Mannheim erwartet euch ein Vortrag von Professor Eckart Altenmüller über neurowissenschaftliche Grundlagen des musikalischen Lernens und ein Vortrag von mir zum Üben und Musizieren mit Apps und Gamification.

00:15:29: Abschließend könnt ihr noch an einem Workshop von Corina Nastoll teilnehmen zum Thema "Üben geht klar!".

00:15:34: Nähre Infos und Tickets für die Teilnahme vor Ort in Mannheim oder auch wahlweise online als Livestream gibt's auf der Website www.ifem-seminare.info unter Programm und Studientag Musik + Pädagogik.

00:15:49: Und in den Showntes findet ihr auch nochmal die Infos und den Link.

00:15:52: Ich freue mich, wenn wir uns am 29. November 2025 in Mannheim sehen.

00:16:00: Matthias, jetzt hattest du gerade schon so schön Luft geholt und bist von uns Ladies Rüde am Sprechen gehindert worden.

00:16:08: Entschuldige, bitte.

00:16:10: Alles gut. Ich wollte eigentlich Angela nur ergänzen. Also ich muss auch sagen, ich kenne eigentlich keine Profimusikerinnen und Musiker, die nicht auch gleichzeitig pädagogisch arbeiten und andersherum keine Musikpädagogen und Musikpädagogen,

00:16:26: die sich nicht auch als Künstlerinnen und Künstler verstehen und als solche tätig sind.

00:16:32: Und das ist das Besondere an den Berufsfeld Musik, dass es eigentlich das Berufsbild so vielfältig ist.

00:16:39: Natürlich gibt es Schwerpunkte und natürlich ist er Orchestermusiker in allererster Linie Orchestermusiker.

00:16:45: Aber vielleicht unterrichtet er dann auch die Sektionen im Landesjugendorchester oder gibt bei der SVA der örtlichen Musikschule Kurse zu verschiedenen Themen.

00:16:56: Und schon ist er auch Pädagoge.

00:16:58: Oder vielleicht hat er selber noch drei, vier Schüler, die er dann am Mittag so unterrichtet.

00:17:02: Und deswegen ist es gerade so wichtig, dass man den jungen Leuten, die SVA startet, ja oft schon ab zwölf, 13, 14 Jahren, eben nicht vermittelt:

00:17:14: Da gibt es irgendwie zwei Wege und die sind separat, sondern ihnen vermittelt,

00:17:19: das ist sozusagen ein ganzheitliches Berufsbild und natürlich gibt es am Ende einen Fokus.

00:17:23: Und ich meine, das leben dann ja auch unsere Dotzierenden vor.

00:17:26: Das bekommen die jungen Leute ja auch mit, dass die Dotzierenden ein total komplexes und vielfältiges Berufsbild haben.

00:17:32: Genau, deswegen ist es eben eine Herausforderung für die SVAs, sei es jetzt an einzelnen Musikschulen oder SVAs, die vielleicht in einem größeren Kontext wie einem Landesverband oder in Musikschulverbünden organisiert sind.

00:17:45: Dass man den SVA-lerinnen und SVA-lern eben vermittelt: Musikpädagogik ist ein total spannendes Berufsbild!

00:17:53: Und das wird auf jeden Fall Teil von eurem Beruf sein, wenn ihr diesen Weg weitergehen wollt und professionelle Musiker*innen werden wollt.

00:18:00: Und wir Musikschulen haben da ja sozusagen ein Riesenpfund, auch gegenüber anderen Berufssparten, die es so gibt, weil praktisch alle zukünftigen Mitarbeiter*innen von uns gehen im Kindes- und Jugendalter einmal durch unsere Einrichtung.

00:18:15: Und wir wären ja schön doof, wenn wir das nicht nutzen und für unser Berufsbild begeistern.

00:18:20: Und das ist, glaube ich, so eine neue Erkenntnis, die jetzt vor allem im Kontext auch des Fachkräftemangels in der Musikpädagogik, der ja wirklich heftig einschlägt,

00:18:29: das gilt ja auch nicht nur für Musikschulen, sondern auch für die Schulmusik, sich so ein bisschen in die Szene gerade, in die Szene eingerückt ist, diese Erkenntnis, dass man das dieses Pfund nutzen muss.

00:18:40: Und dass man eben auch für Musikpädagogik begeistern muss und dass das am besten funktioniert, indem man da erste Erfahrungsräume öffnet.

00:18:48: Und das haben wir eben versucht, auch in dieser neuen Handreichung zur Geltung zu bringen.

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00:19:24: Wir freuen uns auf dich und wünschen weiterhin viel Spaß im Podcast.

00:19:30: Ich glaube, die musikpädagogischen Studiengänge oder die Menschen, die die verantworten,

00:19:36: die sind sehr begeistert von der Idee, dass die Musikpädagogik für alle offen sein muss, die Musik studieren.

00:19:43: Wo ich jetzt immer noch nicht so richtig weiß, diejenigen, die nur künstlerisch unterrichten,

00:19:51: bin ich immer nicht so ganz sicher, ob die die Wichtigkeit und auch die Ressourcen sehen, die da drin liegen würde,

00:19:58: wenn alle eine musikpädagogische Ausbildung auch bekommen würden im Studium.

00:20:02: Und die zweite Sache, da hast du gerade schon so ganz toll hingeleitet, Matthias, und zwar den Fokus auf die Musikhochschulen.

00:20:08: Die haben ja oft schon so Pre-Colleges. Und diese Pre-Colleges, die sind auch schon häufig mit dem Fokus auf künstlerische Exzellenz.

00:20:15: Was spricht denn eigentlich aus eurer Sicht für eine SVA in der Musikschule direkt am Ort

00:20:20: oder lässt sich das vielleicht sogar gut kombinieren – Pre-Colleges und die SVA in den Musikschulen?

00:20:26: Also mit Sicherheit lässt es sich auch kombinieren.

00:20:30: Für die SVA direkt an der Musikschule spricht, wenn man das Ganze jetzt mal so richtig formell betrachtet,

00:20:38: natürlich als allererstes mal, dass es natürlich auch vor allem bei den VdM-Musikschulen ja im Strukturplan verankert ist,

00:20:47: dass wir Begabtenförderung SVA an einer Musikschule benötigen.

00:20:52: Und trotz allem sollte eben die SVA einfach auch zu einem Selbstverständnis der Musikschulen zählen,

00:21:00: also auch die SVA als Chance zu nehmen.

00:21:03: Weil ich glaube, wenn man heute keine SVA hat, riskiert man im Prinzip die Musikschule von morgen.

00:21:10: Weil was Matthias gerade schon gesagt hat: Der Fachkräftemangel, das ist ja wirklich ein Punkt,

00:21:16: den man überhaupt nicht mehr wegdiskutieren kann.

00:21:19: Also der ist sogar bei uns in Ludwigshafen angekommen und ich sage deshalb sogar bei uns,

00:21:24: weil ich das lange Zeit noch gedacht habe: Na ja, also wir sind keine kleine,

00:21:30: jetzt auch keine Riesenmusikschule, aber ja, so mit 1.500, 1.600 Schüler*innen,

00:21:37: ein Kollegium mit 45 Lehrkräften.

00:21:40: Bei uns sind alle fest angestellt und das nicht erst seit Herrenberg, sondern schon sehr lange.

00:21:45: Wir haben ein eigenes Gebäude, wir liegen wirklich in einem Raum,

00:21:52: wo wir auch die Berufsorchester drumherum haben, mit natürlich Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz

00:21:59: sitzt in Ludwigshafen, mit denen wir seit Februar ja auch eine Tutti Pro-Vereinbarung haben.

00:22:05: Euer Intendant oder jetzt ja leider Ex-Intendant Beat Fehlmann war da in Folge 52,

00:22:10: zusammen mit Christian Lorenz, auch sehr höhrenswert, werde ich verlinken.

00:22:14: Genau, der uns jetzt leider verlassen hat.

00:22:16: Oh ja, ist echt schade.

00:22:18: Ja, das ist sehr schade.

00:22:20: Aber wir haben ja Mannheim im Nationaltheater, Darmstadt ist um die Ecke,

00:22:25: beim Theater, Frankfurt ist nicht weit.

00:22:28: Also wir haben ja hier wirklich einen Karlsruhe, wir haben ja hier ein Gebiet

00:22:32: und trotzdem hatten auch wir jetzt wirklich Probleme, neue Kolleg*innen zu finden.

00:22:41: Und ich schreibe nur Stellen aus, die mindestens eine halbe Stelle sind und gar nicht kleiner.

00:22:47: Ja, weil ich denke, erstens ist das vielleicht dann nochmal ein Punkt,

00:22:54: der ermutigt sich bei uns zu bewerben.

00:22:57: Und aber auch für uns als Musikschule finde ich es ganz, ganz wichtig,

00:23:01: dass wir nicht so viele kleine Stellen haben, sondern große,

00:23:05: damit die Kollegen sich auch der Musikschule zugehörig fühlen

00:23:08: und wir eben auch im Kollegium einfach gut arbeiten können.

00:23:12: Sollte man ja meinen, dass das ein echt interessanter Arbeitsplatz bei euch ist

00:23:16: Hoffe ich doch.

00:23:17: und dass man sich darauf sehr gerne bewirbt, aber wenn du selbst sagst,

00:23:20: dass da bei euch der Fachkräftemangel ankommt, ja, wie muss es dann in Regionen sein,

00:23:25: wo eben nicht so viele Musikerinnen und Musiker aus den Hochschulen strömen

00:23:30: und irgendwie ein Musikstudium vorweisen können und einen Job suchen?

00:23:34: Das ist der entscheidende Punkt.

00:23:36: Der entscheidende Punkt ist, dass Musikschulen in die Fläche wirken.

00:23:41: Und wir arbeiten hier zum Beispiel total eng und vertrauensvoll mit unserer,

00:23:46: wir haben ja nur eine Musikhochschule in Schleswig-Holstein.

00:23:49: Ich weiß, die kenne ich sehr gut.

00:23:51: Mit unserer Musikhochschule in Lübeck zusammen, also total eng.

00:23:54: Wir sind jetzt ja auch über so ein Konsortium eng miteinander verbandelt seit ein paar Jahren,

00:23:59: das sich Kompetenzzentrum für musikalische Bildung nennt,

00:24:02: wo auch noch der Landesmusikrat dabei ist, unsere Kulturakademie usw.

00:24:06: Aber der entscheidende Unterschied zwischen unseren 22 Einrichtungen,

00:24:11: die bei uns im Verband organisiert sind

00:24:13: und der eine Einrichtung auf der Lübecker-Altstadt-Insel ist,

00:24:16: dass wir in die Fläche wirken können.

00:24:19: Und das kann eine Musikhochschule in dem Grad einfach nicht.

00:24:23: Und das ist auch komplett normal und verständlich

00:24:26: und das kann man den, ich glaube, 20, 25 Musikhochschulen,

00:24:30: die es in Deutschland gibt, auch nicht vorwerfen,

00:24:32: dass sie nicht in demselben Maße in die Fläche wirken können,

00:24:35: wie das über 900 öffentliche Musikschulen können.

00:24:38: Und das ist der entscheidende Unterschied

00:24:40: und deswegen kann man, glaube ich, zwischen der SVA eines Landes

00:24:44: oder den SVAs der Musikschulen eines Landes

00:24:47: und den Pre-Colleges oder Frühförderprogrammen

00:24:51: oder bei uns heißt es ISMA-Institut für schulbegleitende Musikausbildung

00:24:55: in Schleswig-Holstein an der Hochschule,

00:24:58: kann man vertrauensvoll und gut zusammenarbeiten

00:25:01: und bei uns gibt es auch SVA-ler, die auch am ISMA gefördert werden.

00:25:06: Und es ist auch immer sozusagen mal so, mal so,

00:25:09: dass einer erst am ISMA landet und dann auch noch in der SVA

00:25:13: oder andersherum, das schließt sich bei uns überhaupt nicht aus beispielsweise.

00:25:16: ISMA ist ja süß.

00:25:18: Und genau, aber für die, das besondere eben an der Förderung

00:25:23: an der Musikschule ist, dass es sozusagen regional verortet ist,

00:25:27: dass der sozusagen der nächste Geigenlehrer

00:25:31: nicht weit vom Heimatdorf der Schülerin oder des Schülers entfernt ist

00:25:35: und dass es trotzdem eben Angebote gibt,

00:25:38: die sozusagen über diesen Kontext der eigenen Region hinausreichen

00:25:43: und dass es trotzdem die Möglichkeit gibt,

00:25:45: dann und beispielsweise in Kontakt schon mit der Hochschule zu kommen,

00:25:49: erste pädagogische Erfahrungen zu sammeln,

00:25:52: Berufs- und Studienorientierung zu erleben.

00:25:54: Das kann eben SVA leisten.

00:25:57: Ja, das finde ich richtig super, weil man muss es ja auch mal so sehen:

00:26:00: Die Musikhochschulen, die haben ja auch begrenzte Ressourcen,

00:26:02: finanziell, personell.

00:26:04: Und wenn es jetzt eine gut aufgestellte SVA gibt in der Region,

00:26:08: dann können die sich auch auf ihr Kerngeschäft konzentrieren

00:26:11: in den Musikhochschulen und müssen nicht noch alle Kinder und Jugendlichen,

00:26:15: die vielleicht irgendwann mal für Musikstudium in Frage kämen,

00:26:18: auch noch unterrichten zu dem, was sie ja sonst auch schon alles machen müssen.

00:26:22: Ja, wir versuchen auch den umgekehrten Weg quasi.

00:26:25: Also wir arbeiten mit der Mannheimer Musikhochschule,

00:26:28: mit Barbara Busch eben auch zusammen

00:26:31: und ermöglichen eben den Studierenden quasi bei uns auch erste Erfahrungen

00:26:39: oder halt Erfahrungen zu sammeln im pädagogischen Bereich.

00:26:43: Also wir hatten jetzt schon Workshop-Tage auch gemacht,

00:26:45: die die Studierenden mit unseren Schüler*innen gemacht haben

00:26:49: oder auch mit unseren SVA-Schülern zusammen was entwickelt haben

00:26:53: und dann gemacht haben.

00:26:55: Und ich glaube so dieser Austausch ist ganz, ganz wichtig auch,

00:27:00: damit die Hochschule auch für unsere Schüler*innen

00:27:04: nicht so weit entfernt wirkt,

00:27:06: sondern vielleicht ja, dass da einfach keine Berührungsängste da sind.

00:27:11: Und die Chance ist natürlich da, wenn man eben eine Hochschule um die Ecke hat.

00:27:16: Und das ist aber, was wir vorhin schon gesagt hatten,

00:27:19: eben gerade für den ländlichen Raum unheimlich schwierig.

00:27:23: Und das haben wir ja auch versucht in unserer Handreichung

00:27:26: so ein bisschen darzulegen, dass eben Musikschulen,

00:27:29: die keine SVA haben, weil sie kleiner sind,

00:27:32: weil sie im ländlichen Raum sind,

00:27:34: dass sie sich vielleicht zusammenschließen

00:27:36: und gemeinsame SVA machen.

00:27:39: Ähnlich wie jetzt das Modell in Schleswig-Holstein ist.

00:27:42: Gut, da geht es dann über ein Landesverband.

00:27:44: Trotz allem könnten ja auch Musikschulen sich zusammenschließen

00:27:47: und der SVA anbieten

00:27:50: und dann eben an den Wochenenden

00:27:52: vielleicht Workshop-Angebote machen und ja, solche Dinge.

00:27:56: Gutes Stichwort.

00:27:58: Nach diesen Möglichkeiten gemeinsam was aufzuziehen

00:28:00: und sich für eine SVA zusammenzuschließen,

00:28:02: wollte ich nämlich gerade fragen.

00:28:04: Meines Wissens gibt es das auch schon in Einzelfällen zum Beispiel.

00:28:07: Also es gibt, ich meine in Ostwestfalen,

00:28:09: in Nordrhein-Westfalen gibt es das da

00:28:12: rund sozusagen um die Hochschule in Detmold, meine ich.

00:28:15: Ich hoffe, falls mich jetzt die Kolleg*innen

00:28:18: aus NRW hören, dass ich da nichts Falsches erzähle,

00:28:21: aber ich meine zumindest...

00:28:23: Ich leite dir die Fanpost vertrauensvoll weiter, Matthias.

00:28:26: Genau, ich bin mir aber ziemlich sicher,

00:28:28: dass es da schon solche Beispiele gibt

00:28:30: und dass Musikschulen sich zusammengeschlossen haben zu,

00:28:33: ich glaube, da heißt es dann irgendwie Talentakademie oder so.

00:28:36: Und gemeinsam eben das an dem Thema SVA arbeiten

00:28:40: in enger Kooperation mit den Hochschulen.

00:28:42: Und diese Kooperation sollte man auf jeden Fall suchen.

00:28:44: Und meine Erfahrung hier mit unserer Hochschule ist,

00:28:47: dass die Hochschule da auch ein hohes Interesse daran hat zu kooperieren.

00:28:51: Und wir haben bei unseren Ferien- und Wochenendkursen

00:28:54: immer Dozierende aus Lübeck dabei.

00:28:57: Hab ich gesehen, ehemalige Kollegen aus dem Orchester.

00:29:00: Genau, also teilweise dann eben auch Orchestermusiker aus Lübeck,

00:29:05: die dann auch noch mit Lehrauftrag an der Hochschule sind.

00:29:08: Teilweise aber auch Leute, die fest auf Professuren oder im Mittelbau

00:29:12: da an der Hochschule verankert sind,

00:29:14: die dann wirklich hier auch durchs Land fahren

00:29:16: und auch mal ins Nordkolleg kommen,

00:29:18: um hier eine Woche mit Jugendlichen zu verbringen.

00:29:22: Und ich habe auch den Eindruck,

00:29:24: dass die das total gerne machen.

00:29:26: Noch ein Grund, dass Orchestermusiker*innen ein Pädagogikstudium brauchen.

00:29:30: Ja, Mensch, ganz toll. Aber weißt du was, Angela, was mich echt noch interessieren

00:29:36: würde?

00:29:37: Wie sehen dann so Projekte aus, wo die Studierenden jetzt von Barbara Busch zu euch kommen, das

00:29:41: hat mich gerade ganz neugierig gemacht.

00:29:44: Hättest du Freude daran, da noch was drüber zu erzählen?

00:29:46: Ja, das kann ich gerne machen.

00:29:48: Das war das erste Mal, hatten wir ein Projekt gemacht, ich glaube, es waren so an die acht

00:29:56: oder neun Studierenden, die haben dann sich einen Tag überlegt, also ich glaube, wenn

00:30:04: ich mich richtig erinnern, waren das drei oder vier Stunden und wir haben zum Beispiel

00:30:09: gemeinsam mit unseren Schüler*innen begonnen, da haben die Studierenden erstmal so an

00:30:16: die EMP angelehnt, eine Begrüßung gemacht, Bodypercussion, so einfach so ein Einstieg

00:30:24: gemacht mit den Schüler*innen und dann hatten sich immer zwei Studierende zusammengetan

00:30:29: und hatten sich Workshops überlegt und dann konnten die Schüler*innen sich überlegen,

00:30:35: wo möchte ich gerne hingehen und das waren Workshops, wo man keine Vorkenntnisse mitbringen

00:30:39: musste.

00:30:40: Also wir mussten die Schüler*innen vorher nicht irgendwie auswählen und sagen, okay,

00:30:44: bis jetzt und soweit, du kannst in den Workshop oder so, sondern sie konnten das einfach alles

00:30:47: machen.

00:30:48: Das war dann zum Beispiel eine Musikgeschichte, Vertonen mit Orff-Instrumentarium oder also

00:30:54: wirklich so Basics-Sachen, aber es ging für die Studierenden vor allem darum, mit Gruppen

00:31:00: zu arbeiten und eben mit völlig fremden Kindern oder Jugendlichen zu arbeiten und das hat

00:31:06: total gut funktioniert, die Kinder hatten unheimlich Spaß oder die Jugendlichen und auch für die

00:31:12: Studierenden, also hinterher in der Reflektion, das war schon sehr spannend, was sie dann so

00:31:17: berichtet haben und wie sie sich auch selbst gefühlt haben, also ich fand, die haben das

00:31:22: unheimlich toll gemacht, weil die dann auch gesagt haben. Sie war doch sehr ehrlich

00:31:25: zu sich selber und haben gesagt: Ah, da am Anfang das war nicht so gut, da habe ich

00:31:29: mich zu viel auf das und das konzentriert und zu wenig auf die, bin zu wenig auf die

00:31:33: Schüler*innen eingegangen oder ich hätte gar nicht erwartet, dass die Schüler*innen

00:31:38: schon so weit sind und so tolle Sachen machen oder, also es war so ganz, ganz unterschiedlich,

00:31:42: also da ging es vor allem eben um Gruppenarbeiten und beim zweiten Mal war das, da hatten wir

00:31:51: es dann nur zwei Workshops gemacht und an einem Nachmittag, weil das für uns natürlich

00:31:55: auch immer ein bisschen schwierig ist, wenn wir die Kinder dann am Wochenende auch noch

00:31:58: mal in die Musikschule holen und beim zweiten Mal war es auch so, dass auch unsere Kolleg*innen

00:32:06: die Chance hatten, einfach da sich mit dazuzusetzen und einfach zuzugucken und zu schauen, das

00:32:11: machen denn die Studierenden und das dann vielleicht auch so ein bisschen mit zu reflektieren

00:32:15: hinterher.

00:32:16: Es ist natürlich toll, wenn das so alles Hand in Hand geht, dann profitieren alle von allen

00:32:21: im Zweifel.

00:32:22: Genau.

00:32:23: Und es gibt da aus meiner Sicht auch noch eine zweite Ebene, weil das für die SVA-lerinnen

00:32:27: und SVA-ler nochmal eine ganz andere Erfahrung ist, sozusagen mit dem nächsten Karriereschritt

00:32:34: in Kontakt zu kommen und nicht mit dem übernächsten oder übernächsten, weil die Studierenden ja

00:32:38: genau da sind, wo die SVA-lerinnen und SVA-ler sich sozusagen in drei, vier oder fünf Jahren

00:32:44: sehen und da wirklich nochmal so eine Innenansicht auch aus der Hochschule: Wie funktioniert das

00:32:50: Studium, was sind die Anforderungen, was sind die Inhalte im Studium, da nochmal eine Innenansicht

00:32:56: aus Studierendensicht von Leuten zu bekommen, die vielleicht wirklich erst drei oder fünf

00:33:00: Jahre älter sind, ist natürlich was ganz anderes, als wenn da sozusagen gestandene Professor*innen

00:33:07: sozusagen von ihrer Hochschule berichten.

00:33:10: Und deswegen ist dieser Kontakt zu Studierenden eine total tolle Ergänzung und das kann man

00:33:15: auch zum Beispiel machen, indem man regelmäßig, wenn es im Rahmen des SV-A-Konzepts zum Beispiel

00:33:20: so Ferien- oder Wochenendformate gibt, wo die Hochschule sozusagen regelmäßig die Dozierenden

00:33:26: schickt, dass man dann einfach die Dozent*innen darum brittet: Bring doch irgendwie ein,

00:33:30: zwei Studierende mit. Und das machen die in der Regel total gerne, weil das natürlich

00:33:35: auch für die Studierenden eine tolle Erfahrung ist.

00:33:37: Also wir hatten vor gar nicht so langer Zeit beispielsweise ein EMP-Workshop mit unserem

00:33:43: EMP-Professor hier in Lübeck, Marno Schulze, und der dann auch eine Bachelor-Studentin mitgebracht,

00:33:50: die mit unserem Fachbereich "Klassik" der SVA dann da einen halben Tag sozusagen so

00:33:57: eine Art Einführung, was ist überhaupt EMP, wie sieht das Studium aus, was sind die Berufsperspektiven?

00:34:04: Genau, dann einen halben Tag miteinander verbracht haben und ich glaube, dass da diese Studentin

00:34:09: dabei war, das hat diesen Workshop auf jeden Fall nochmal um eine weitere Note erweitert,

00:34:16: die total toll war.

00:34:17: So viel Social-Media-Werbe Reels für einen EMP-Unterricht kann du ja gar nicht drehen, dass es in gleichem

00:34:23: Maße halt die jungen Menschen erreicht und vielleicht auch für den EMP-Studiengang auch

00:34:27: begeistert. Finde ich eine richtig super Sache!

00:34:29: Merkt ihr ja dann eigentlich schon Erfolge aus eurer SVA in Bezug auf den Fachkräftemangel

00:34:35: in euren Regionen?

00:34:36: Genau, also da wird es ein bisschen kompliziert, weil es natürlich so einfach nicht funktioniert,

00:34:43: dass man sagt, wir haben eine SVA, da sind 10, 20, 30, 40, 50, 100 Schüler*innen drin,

00:34:50: die gehen dann an der Hochschule in der Region, studieren die dann und danach kommen die dann

00:34:57: sozusagen eins zu eins zurück in die Musikschule. Sondern die Wahrheit ist, es ist eine Mischkalkulation,

00:35:03: weil natürlich junge Leute viele, also sozusagen ein wirklich relevanter Anteil bleibt in der

00:35:10: Region, also bei uns studieren dann auch viele in Schleswig-Holstein oder in Norddeutschland,

00:35:15: Hamburg, Rostock, Lübeck, Flensburg an der Universität, kann man auch Lehramt studieren,

00:35:21: da gibt es schon einige so.

00:35:22: Aber man kann auch jungen Leuten nicht nicht verwehren, wenn sie die Welt sehen wollen

00:35:27: und dann lieber zum Studium nach Süddeutschland oder nach NRW oder nach Sachsen möchten.

00:35:32: Deswegen gibt es natürlich viele Studierende, die dann auch in Freiburg oder in Düsseldorf

00:35:36: oder in Leipzig landen und deswegen ist das Ganze eine Mischkalkulation und deswegen müssen

00:35:45: sozusagen die SVAs und die Hochschulen bundesweit ihre Hausaufgaben machen, damit diese Mischkalkulation

00:35:51: aufgeht.

00:35:52: Und wie ist das bei euch Angela? Kommen da junge Menschen an, die ehemals bei euch

00:35:56: in der SVA waren, habt ihr vielleicht schon so in Anführungszeichen Eigengewächse jetzt

00:36:01: in eurer Lehrerschaft?

00:36:02: Nein leider noch nicht, ich glaube dazu machen wir das in dem Maße einfach noch nicht lang

00:36:08: genug.

00:36:09: Also die ganze Zeit war unsere SVA relativ klein tatsächlich, also auch noch vor meiner Zeit

00:36:17: schon, da waren vielleicht ein, zwei, drei Schüler*innen in der SVA, wir hatten immer

00:36:22: sehr viele Schüler*innen in der Begabtenförderung, aber eben die dann den Schritt wirklich in

00:36:28: die SVA gemacht haben, eher weniger und wir fangen da jetzt seit zwei, drei Jahren eben

00:36:35: an, das wirklich auszubauen und haben jetzt, ich glaube inzwischen acht Schüler*innen

00:36:41: in der SVA, was für uns als Musikschule jetzt schon relativ viel ist, so groß ist ja dann

00:36:48: die Musikschule nicht, in Stuttgart sieht das vielleicht anders aus bei Koh Dolge, ich weiß

00:36:53: es nicht.

00:36:54: Doch, mit Sicherheit, aber deswegen ist da einfach von der Zeit her noch, die müssen

00:37:00: ja dann auch erst mal noch studieren, aber wir haben jetzt zum Beispiel eine Schüler*in,

00:37:06: die Geige studiert in Freiburg, da bin ich mal gespannt, ob die vielleicht wieder zurück

00:37:12: kommt, da würden wir uns natürlich sehr freuen, wir müssen dann natürlich auch in dem Moment

00:37:17: auch eine Stelle frei haben, wenn sie zurückkommen soll, aber was wir tatsächlich haben in den

00:37:23: letzten Jahren, also seit drei, vier Jahren schreibe ich unsere Stellen tatsächlich immer

00:37:29: ganz explizit auch mit Pädagogik aus und das macht sich sehr bemerkbar im Kollegium,

00:37:35: das ist eine unheimliche Bereicherung, also die Kolleg*innen, die jetzt kommen und die

00:37:40: tatsächlich noch zum Beispiel ein Master in Pädagogik gemacht haben, bereichern unsere

00:37:45: Musikschulgemeinschaft doch sehr.

00:37:47: Ja, das muss man einfach sagen, wenn man Musikpädagogik nicht studiert, dann verpasst man einfach

00:37:51: eine ganze ganze Menge.

00:37:52: Ja, genau, aber es liegt natürlich auch, das möchte ich gerne auch noch mal sagen

00:37:57: in der SVA, es geht ja nicht nur ums Künstlerische oder ums Musikpädagogische, sondern wir müssen

00:38:04: den Schüler*innen schon auch noch weitere Wege aufzeigen, zum Beispiel Instrumentenbauer

00:38:11: oder Toningenieur oder solche Dinge, also es gibt ja noch ganz, ganz, ganz viel mehr

00:38:18: Berufe, die man nachher erlernen kann und das finde ich natürlich auch ganz spannend.

00:38:24: Ein ehemaliger Schüler von mir war sogar mal kurzzeitig Bundesgeschäftsführer des

00:38:29: VdM.

00:38:30: So was.

00:38:31: Ja, so was.

00:38:32: Das muss man sehen, ja.

00:38:35: Und ganz unschuldig daran bin ich eigentlich nicht, weil der hat mich nämlich gefragt:

00:38:38: Wie sieht denn das aus, Orchestermusikerin, Kristin? Ich war ja nur wenige Jahre älter

00:38:43: und ich habe damals das Jugendblasorchester der Lübecker Musikschule geleitet, als Holger

00:38:47: zu mir kam.

00:38:48: Holger Denckmann und dann meinte: Ja, wie sieht denn das aus, Orchestermusik.

00:38:51: Und ich gesagt habe: Mmh, so rein aus dem Bauch raus, mach unbedingt Musikpädagogik

00:38:56: dazu und sieh zu, dass du das, was du wirklich gut kannst, nämlich andere Leute mit deinen

00:39:00: Worten überzeugen, dass du das irgendwie auch mit zu deinem Beruf machst.

00:39:05: Aber sonst Musikstudieren – hin da Holger, mach's!

00:39:08: Und es ist ja auch voll aufgegangen.

00:39:09: Ja.

00:39:10: Ja.

00:39:11: Ja, es ist auf jeden Fall ein total zentraler Punkt, dass man schauen muss, was brauchen

00:39:16: die jungen Leute, die ja auch sozusagen in aller Vielfalt in die SVA kommen.

00:39:20: Die sind dann ja auch nicht sozusagen wie einförmig, sondern das sind alles sozusagen

00:39:25: junge Künstlerpersönlichkeiten, die da in die SVA kommen, die auch ganz unterschiedliche

00:39:29: Bedarfe haben.

00:39:30: Und da muss man eben schauen, wie individuell man dann so ein Angebot aufstellen kann.

00:39:34: Also wir haben ja beispielsweise in Schleswig-Holstein lange Jahre sozusagen, wenn man ehrlich

00:39:40: ist, nur Angebote gehabt, die für junge Leute attraktiv sind, die sich irgendwie im klassischen

00:39:47: Bereich verorten und haben jetzt im Kontext dieses eben schon erwähnten Kompetenzzentrums

00:39:55: für musikalische Bildung einen zweiten SVA-Fachbereich aufgelegt, jetzt mittlerweile seit vier Jahren.

00:40:02: Und seitdem haben wir auch Angebote für junge Popularmusiker*innen und das sind eben einmal

00:40:09: so die Angebote analog zu dem, was es auch im Klassikbereich gibt, das was bei der Klassik

00:40:13: die Kammermusikwoche ist, ist dann in der SVA Jazz Rockpop die Bandwoche, also da gibt's

00:40:18: schon dann sozusagen analoge Angebote, aber auf der anderen Seite gibt's auch besondere

00:40:22: Angebote, zum Beispiel das ganze Thema Musikbusiness ist etwas, was wirklich für junge Leute,

00:40:28: die popularmusikalisch unterwegs sind, deutlich früher eine sehr, sehr hohe Relevanz hat.

00:40:35: Absolut.

00:40:36: Wenn es da einfach so eine Mentalität gibt, do it yourself, sich selber was aufbauen,

00:40:41: die haben so früh teilweise Business-Kontakte, also wirklich im Sinne von ich organisiere

00:40:47: meine eigene Tour, ich nehme meine eigene CD auf, ich miete mir ein Proberaum, ich kaufe

00:40:55: mir irgendwie richtig teures Equipment und will dafür eine Förderung beantragen.

00:40:59: Und das sind alles Themen, die sind sehr, sehr popularmusikspezifisch und da aber dann

00:41:05: wirklich von Jazz bis Metal sozusagen, das betrifft irgendwie alle, die den Strom anmachen

00:41:10: bevor sie loslegen.

00:41:12: Und das ist zum Beispiel dann so eine Lücke, die wir gesehen haben und deswegen gibt's

00:41:17: jetzt dieses Jahr im dritten Jahr auch bei uns im Kontext der SVA ein Musikbusiness-Kurs.

00:41:22: So cool.

00:41:23: 2,5 Tage mit Leuten direkt sozusagen aus verschiedenen Bereichen der Musikindustrie,

00:41:28: da kommen dann Leute vom Musikverlagen, da kommen Leute, die wirklich selber als Künstler

00:41:34: unterwegs sind, da kommen Leute von Booking-Agenturen, die dann Workshops geben dazu, wie werde

00:41:40: ich eigentlich als Band bookbar, wie mache ich mich überhaupt für Leute, die irgendwie

00:41:44: booken beispielsweise für Veranstaltungsorte oder für Festivals, wie mache ich mich da

00:41:47: eigentlich attraktiv als Band, da kommen Tontechniker, da geht's dann ums Thema Techrider, was

00:41:53: muss ich ein, was ist eigentlich ein Techrider, wie funktioniert das, wie verhalte ich mich

00:41:57: als Profi beim Soundcheck, das sind ja alle Sachen, die lernen junge, junge Popularmusikerinnen,

00:42:03: einfach müssen sie sich dann abgucken bei Leuten, die irgendwie schon länger ein Business

00:42:07: sind.

00:42:08: Und um da sozusagen diese ersten Schritte zu vereinfachen, die sehr, sehr pop- und

00:42:13: jazz- und rockmusikspezifisch sind, brauch es eben auch besondere Angebote.

00:42:17: Das heißt, dieser Blick, das ist jetzt eins von vielen Beispielen, aber dieser Blick sozusagen

00:42:22: aufs Individuum, der ist total wichtig in der SVA und es ist natürlich eine Herausforderung,

00:42:29: weil wenn man dann irgendwie Dutzende von Schülern hat, da wirklich auch immer auf

00:42:34: jeden Einzelnen zu achten, ist schwierig, aber das ist die Herausforderung, der wir

00:42:39: uns alle stellen müssen.

00:42:40: Ja, ist echt spannend und ich mein, seien wir doch mal ehrlich, wir wissen ja alle nicht

00:42:43: ganz genau, was die Zukunft bringt und welche Berufe dann auch wirklich noch relevant sein

00:42:48: werden, welche nicht vielleicht auch von der KI übernommen werden und da dann aber vielfältig

00:42:53: aufgestellt zu sein und diese Diversität in den Berufen auch zu sehen und anzubieten,

00:42:59: als Möglichkeit reinzuschnuppern, das finde ich wirklich genial.

00:43:03: Ja, und ich wollte gerne noch einen weiteren Aspekt mit reinbringen.

00:43:08: Wir haben jetzt immer nur über die Schüler*innen, die jungen Leute gesprochen.

00:43:13: Wir müssen natürlich auch an unser Kollegium denken und also auch als Schulleitungen,

00:43:20: wenn wir eben eine SVA an unserer Musikschule haben oder einrichten wollen, auch entsprechend

00:43:27: die Kolleg*innen darauf vorbereiten oder ihnen Weiterbildungen ermöglichen und vielleicht

00:43:36: auch mal ermöglichen, manche Sachen selbst erst mal auszuprobieren und zu schauen.

00:43:42: Spannendes Thema, Fortbildungen.

00:43:44: Genau, ganz tolles Thema.

00:43:46: Wie funktioniert denn das genau bei euch, dass ihr das Team da ins Boot holt?

00:43:51: Ja, schwierig.

00:43:52: Nein.

00:43:53: Klar, also ich würde mir immer wünschen, dass die Kolleg*innen noch mehr Fortbildungen

00:44:01: machen möchten, aber wir versuchen da über Arbeitsgruppen zu arbeiten, erst mal natürlich

00:44:13: mit den Kolleg*innen, die wirklich Feuer und Flamme sind und das funktioniert auch sehr

00:44:17: gut und dann die anderen Kolleg*innen mit ins Boot zu holen und einfach da viel, viel

00:44:24: zusammen zu sprechen, zu arbeiten.

00:44:26: Wir haben seit zwei Jahren einen ganz tollen Raum, einen großen Aufenthaltsraum mit Küche,

00:44:32: der eine unheimliche Bereicherung gerade für diese Dinge ist.

00:44:36: Dort treffen wir uns zum Mittagessen zum Kaffee, mal zu einem Kollegiumsfrühstück, ganz egal,

00:44:43: aber da entstehen diese Gemeinschaftssachen und jeder erzählt ein bisschen oder man sagt

00:44:49: mal hier, ich habe den Schülern, mit denen mache ich gerade das und das und wo ich dann

00:44:57: denke, ah, warum machen wir das nicht mit in die SVA oder warum ist der Schülern nicht

00:45:02: in der SVA, wenn der so toll, so begeistert ist und dann merken die Kolleg*innen vielleicht

00:45:08: wieder: Ach ja stimmt, warum habe ich das eigentlich, warum habe ich den nicht angemeldet für

00:45:12: die SVA oder solche Dinge. Oder eben auch, dass die Kolleg*innen im Gespräch, das wissen

00:45:19: wir ja alle selber, wenn man einfach im Gespräch ist, sich austauscht, kriegt man plötzlich

00:45:23: wieder neue Ideen und wird kreativ und arbeitet weiter und gerade eben diese Austauschmöglichkeiten

00:45:31: zu schaffen, das finde ich, ist das allerwichtigste und dass das Kollegium auf Augenhöhe miteinander

00:45:38: agiert und arbeitet.

00:45:40: Das finde ich ja... höre ich ja jetzt nicht zum ersten Mal, also ein Teamraum, eine Küche,

00:45:44: eine gute Kaffeemaschine, ich weiß nicht, ob du das Video von der Folge und ich weiß,

00:45:49: dass sie 51 gewesen mit der Barbara Josef, bin ich nicht ganz sicher, oder 52, nein,

00:45:55: es war die 54, wo wir ja durch diesen Open-Workspace Wunderraum gegangen sind und wo

00:46:01: ja auch der zentrale Punkt Küche war oder eine Bar, wo man sich austauschen kann, wo

00:46:07: dann was entsteht in so einem informellen Kontext, das finde ich wirklich richtig gut.

00:46:11: Bist du auch auf jeder Party der wichtigste Raum, oder?

00:46:15: Das ist es, die Küche.

00:46:17: Und einen Punkt habe ich auch nicht, den hatten wir auch in unserer, oder haben wir auch in

00:46:28: unserer Hand Reischung, den haben wir noch gar nicht angesprochen, das ist das freiwillige

00:46:32: soziale Jahr an Musikschulen.

00:46:34: Natürlich, FSJ, erzähl mal bitte.

00:46:37: Das ist, glaube ich, auch eine ganz tolle Chance für Musikschulen, wenn sie die Möglichkeit

00:46:43: haben, einen FSJ anzubieten, dieses FSJ dann wirklich auch für zukünftige Studierende

00:46:52: anzubieten und ihnen vielleicht dann nochmal auch eine SVA zu ermöglichen.

00:46:57: Das ist natürlich eine tolle Idee.

00:46:59: Und wenn ich jetzt als Musikschulleitung sage, ich möchte so einen FSJ anbieten, wie könnte

00:47:03: ich das machen?

00:47:05: Wir haben es jetzt einfach über das Kulturbüro Rheinland-Pfalz angemeldet, uns als Einsatzort

00:47:12: angemeldet, also so funktioniert es in Rheinland-Pfalz und dann konnten sich Schüler*innen bewerben

00:47:21: bei uns und wir hatten tatsächlich die ersten zwei Jahre, wir machen das jetzt im dritten

00:47:25: Jahr, die ersten zwei Jahre keine zukünftigen Musikstudierenden und jetzt in diesem Jahr

00:47:34: haben wir einen jungen Menschen, der Schlagzeug studieren möchte, im Popularbereich auch und

00:47:42: jetzt tatsächlich auch die Aufnahmeprüfung geschafft hat, der jetzt bei uns in seinem

00:47:45: FSJ eben nochmal zusätzlich Unterricht bekommen hat, auch die Möglichkeit hat zu üben

00:47:52: dann vormittags bei uns in der Musikschule solche Dinge, ja da muss man einfach vielleicht

00:47:57: ein bisschen flexibler sein und das FSJ anders gestalten, als es vielleicht an anderen Einsatzstellen

00:48:05: ist.

00:48:06: Aber ich denke, das ist auch nochmal eine ganz tolle Chance.

00:48:09: Ja, das ist wirklich eine großartige Ergänzung, weil also man muss sich, wenn man sich sozusagen

00:48:14: mal die Nachwuchsmusikerinnen und -musiker hineinversetzt, die gehen ja wie alle anderen

00:48:20: auch durch die komplette Schulzeit gehen, sind sozusagen den ganzen Tag in der Schule,

00:48:27: haben da praktisch ein Vollzeitjob als Schülerinnen und Schüler.

00:48:30: Und du erlebst alles nur keinen Musikunterricht.

00:48:33: Genau, und dann haben sie aber die besondere Herausforderung im Vergleich zu den Allermeisten

00:48:39: ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler, dass sie sich einen Studienfach ausgesucht haben,

00:48:44: das wirklich ein ganz, ganz, ganz, ganz hohes, außerschulisches Lernengagement verlangt,

00:48:51: weil es eben nicht reicht sozusagen ein gutes oder okayes Abitur zu schreiben und dann

00:48:57: sozusagen anzufangen, Germanistik oder Mathematik oder Geografie zu studieren.

00:49:02: Das fand ich auch richtig gut an eurer Handreichung, da steht nämlich ein Absatz, der ist mir

00:49:07: wirklich ins Auge gesprungen, ganz vorne: "Im Gegensatz zur Schulausbildung, in den meisten

00:49:11: anderen Disziplinen, kann die allgemeine Schule mit ihren Unterrichtsangeboten nicht hinreichen

00:49:15: auf ein pädagogisch, künstlerisch oder künstlerisch pädagogik ausgeregtes Musikstumm

00:49:19: vorbereiten.

00:49:20: Der Schulabschluss allein ermöglicht nicht die Zulassung für ein Musikhochschulstudium."

00:49:24: Und das finde ich wirklich toll, dass ihr das so, so explizit da nochmal angeführt

00:49:28: habt.

00:49:29: Ja, das ist sozusagen so eine Wahrheit, die viele, die sozusagen in der Branche unterwegs

00:49:33: sind, so wie wir alle so hinnehmen, aber das ist auch ganz vielen Menschen gar nicht

00:49:37: bewusst.

00:49:38: Und das ist auch kein Mangel von Schule oder so, sondern das war noch nie die Aufgabe

00:49:44: von Schulmusik, Studienreife herzustellen.

00:49:48: Das hat Schulmusik noch nie in ihrer Geschichte gemacht, das war immer schon außerschulisch.

00:49:54: In den ganzen Schulorchestern gibt es keine Geigen, Klarinetten oder Schlagwerker, wenn

00:50:02: die nicht alle an den Musikschulen ihr Instrument lernen würden oder natürlich privat in Klammern.

00:50:06: Aber viele natürlich an öffentlichen Musikschulen.

00:50:08: Ja, und was ist dann das Aushängeschild der Schule?

00:50:12: Das ist dann das Irgendwiewas-Orchester des Gymnasiums So-und-so!

00:50:16: Also eigentlich der Job, den die Musikschulen gemacht haben?

00:50:19: Das ist all und das sind ja Synergien, die sind vollkommen in Ordnung.

00:50:22: Nur, dass es so ist, das muss man oft einfach nochmal erwähnen, weil das in Vergessenheit

00:50:27: gerät.

00:50:28: Und deswegen, wenn dann sozusagen diese jungen Menschen sagen, ich möchte Musik studieren

00:50:33: und ich weiß, hier in der Schule, da lerne ich ganz, ganz viel, aber ich lerne vielleicht

00:50:38: nicht all das, was ich brauche, um dann wirklich eine Ereignungsprüfung an der Musikhochschule

00:50:41: zu bestehen.

00:50:42: Dann stehen sie ja erst mal da und dann sind eben Musikschulen der Ort, wo sie auf Infrastruktur

00:50:48: treffen und wo sie auf Expertise treffen, die das dann ermöglichen und die ihnen dabei

00:50:53: helfen.

00:50:54: Eine Musikschule, die dann eben voll ausgebaut ist, die bietet dann... hat dann eben auch

00:50:57: einen SVA-Angebot, was die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützt.

00:51:02: Nur ist natürlich diese Schulzeit eine total stressige Zeit und vor allem vom Abi, das

00:51:06: merke ich auch hier in der SVA, die ich hier organisiere in Schleswig-Holstein, da wird

00:51:12: total stressig für die jungen Leute und da muss dann manchmal auch die Musik vielleicht

00:51:16: noch mal für ein halbes Jahr ein bisschen zurückstecken, und zwar in einer ganz, ganz

00:51:19: entscheidenden Zeit, wo man sich gerade ganz intensiv eigentlich auf die Ereignungsprüfung

00:51:22: vorbereiten müsste.

00:51:23: Und deswegen machen total viele ein Gap hier.

00:51:27: Die Quote ist wirklich gerade bei den Leuten, die Musikstudium anstreben, riesig groß,

00:51:33: aber nicht alle finden dann ein Angebot, das wirklich maßgeschneidert für das ist,

00:51:38: was sie eigentlich bräuchten.

00:51:39: Also irgendwie einen Ort, wo sie wirklich üben können, einen Ort, wo sie vielleicht

00:51:45: auch die ganze Zeit von Musik umgeben sind.

00:51:47: Und deswegen sind so FSJs an Musikschulen oder auch an anderen Einrichtungen, die einen

00:51:52: musikalischen Fokus haben, wie beispielsweise Landesmusikakademie, sage ich jetzt mal, oder

00:51:58: ähnliches, sind dann einfach tolle Orte für diese FSJs.

00:52:02: Und ich kann auch da nur ermutigen, einfach mal auf die Träger zuzugehen, die das FSJ-Kultur

00:52:09: beispielsweise im jeweiligen Bundesland organisieren.

00:52:12: Das ist hier bei uns, die LKJ beispielsweise in Schleswig-Holstand, aber meines Wissens

00:52:17: kann das auch unterschiedlich sein.

00:52:19: Also ich habe hier den Eindruck, dass unsere LKJ, ich hatte da jetzt ein tolles Gespräch

00:52:25: mit der zuständigen Referentin vor ein paar Wochen, total offen dafür ist, da auch sozusagen

00:52:33: in eine Kooperation einzutreten und zu sagen, wir machen sozusagen so eine Art Spezialform

00:52:37: des FSJ-Kultur, das dann irgendwie an Musikschulen beispielsweise stattfinden kann, wo dann eben

00:52:43: nicht Hausmeister oder Verwaltungstätigkeiten im Fokus stehen, wie das so oft ist bei so

00:52:48: FSJs, sondern musikpädagogische Tätigkeiten und als Übeparten für jüngere Schüler,

00:52:56: beim Musikschulorchester die Sektionsproben leiten, Lehrkräfte mit in den Unterricht

00:53:01: begleiten, auf Musikschulfahrten irgendwie unterwegs sein und wenn man dann doch mal

00:53:07: irgendwie ein Tag in der Musikschulverwaltung sitzt, ist dann natürlich auch vollkommen

00:53:11: okay

00:53:12: Und wenn man jetzt mal sozusagen diesen Fokus zu haben, FSJ an der Musikschule kann auch

00:53:17: musikpädagogische Tätigkeit bedeuten, natürlich immer in einer assistierenden oder hospitierenden

00:53:22: Funktion, das öffnet einfach Welten.

00:53:25: Das heißt, du müsstest jetzt nur noch ganz viele Lehrkräfte davon begeistern, dass

00:53:30: sie ihre Schüler*innen, die da in Frage kommen für ein Musikstudium, auf dieses FSJ in

00:53:35: der SVA hinweisen.

00:53:36: Ja, wir haben das jetzt tatsächlich für jetzt kommendes FSJ-Jahr, was ja im September

00:53:42: bei uns wieder beginnt, so gemacht, dass wir es gar nicht öffentlich ausgeschrieben haben,

00:53:47: sondern eine Schülerin, die bei uns in der SVA ist, die dringend eben noch dieses Jahr

00:53:51: auch braucht, um sich vorzubereiten, dann bei uns das FSJ direkt macht.

00:53:57: Und das ist natürlich super, wenn man eine eigene Schülerin hat, die man schon jahrelang

00:54:02: begleitet, die dann noch das FSJ macht, da kann man auch ganz anders arbeiten und kann

00:54:07: sie ganz anders einsetzen, weil man sie natürlich auch viel besser kennt.

00:54:10: Und sie euch auch!

00:54:12: Ja.

00:54:13: Genau.

00:54:14: Richtig super Sache.

00:54:15: Angela, Matthias, was habt ihr denn ganz persönlich durch die Arbeit an der Handreichung gelernt

00:54:24: oder auch für euch selbst mitgenommen?

00:54:26: Auf jeden Fall ganz viele neue Ideen auch, die man selbst umsetzen kann in den Musikschulen,

00:54:33: aber vor allem auch den Wunsch,

00:54:36: und das möchte ich auch nochmal allen Kolleginnen, diesen Podcast sich vielleicht anhören,

00:54:44: mit auf den Weg geben, eben auch den Wunsch zu unterstützen, die SVAs aufzubauen oder auszubauen.

00:54:52: Also wenn Fragen sind oder Hilfe benötigt, wird sich jederzeit an uns zu wenden, nachzufragen.

00:55:00: Ich glaube, da hätten wir ein großes Interesse daran, aber auch vor allem auch viel Freude

00:55:09: oder Spaß dran dazu zu helfen und zu gucken, wie können wir das weiter in Deutschland

00:55:15: auf den Weg bringen und uns da einfach unheimlich gut modern aufstellen und unsere Schülerinnen

00:55:22: und Schüler bestmöglich betreuen.

00:55:24: Und wo kann ich denn jetzt diese Handreichung SVA bekommen?

00:55:28: Wo kann ich sie lesen?

00:55:29: Im Moment im internen Bereich, der VdM-Homepage, aber vielleicht könnte man sie auch in den

00:55:39: Shownotes verlinken.

00:55:40: Sprechen wir mal mit Koh Dolge.

00:55:41: Genau.

00:55:42: Nein, also wir haben sie ja bei der Bundesversammlung und beim Musikschulkongress veröffentlicht

00:55:49: in Dresden jetzt dieses Jahr und sie ist, wie gesagt, für alle Musikschulleitungen im

00:55:55: internen Bereich abrufbar.

00:55:56: Toll.

00:55:57: Und was hast du persönlich mitgenommen, Matthias?

00:55:59: Was geht nach Schleswig-Holstein an neuem Know-how?

00:56:03: Also was mich total beeindruckt hat ist, wie viele unterschiedliche Modelle es bundesweit

00:56:08: gibt.

00:56:09: Und wir sind, glaube ich, auch sehr, sehr schnell bei der Erarbeitung dieser Handreichung

00:56:13: auf den Trichter gekommen, dass wir da jetzt nicht irgendwie so ein fixes Modell aufstellen

00:56:17: wollen.

00:56:18: Das ist die SVA und so muss es überall aussehen, sondern dass wir eher so eine Art Baukasten zur Verfügung

00:56:23: stellen.

00:56:24: Also wenn man die Handreichung liest, sieht man auch an ganz vielen Stellen, dass da sozusagen

00:56:27: Optionen aufgemacht werden.

00:56:29: Man kann es so machen, man kann es aber auch so machen.

00:56:31: Und ich glaube, man sollte sozusagen als Musikschule sich einfach auf den Weg machen und sich

00:56:39: mal diese Handreichung durchlesen und sich vielleicht auch die VdM-Richtlinie durchlesen,

00:56:44: die ja sozusagen der Handreichung zugrunde liegt und dann schauen, was passt für mich

00:56:48: in dem Kontext, in dem ich mich bewege.

00:56:50: Und das kann dann für eine größere Musikschule bedeuten, wir bauen jetzt hier im Kollegium

00:56:56: was auf, Musikschulintern.

00:56:58: Und das kann aber für kleinere Musikschulen und das ist, glaube ich, der noch entscheidendere

00:57:03: Punkt, weil gerade kleine Musikschulen bisher keine SVA-Angebote haben an vielen Orten,

00:57:08: bedeuten, ich ruf mal beim Kollegen im Nachbarkreis an oder in der Nachbarstadt und wir schauen

00:57:15: mal, was wir zusammen hinbekommen.

00:57:16: Und vielleicht kommt dann der dritte Kollege auch noch dazu und vielleicht ruft man dann

00:57:21: auch noch bei der nächsten Hochschule mal bei der Instrumentalpädagogik-Professur oder

00:57:26: so an und dann baut man zusammen was auf, gleich als Kooperation.

00:57:30: Also das ist, glaube ich, so ein bisschen etwas, was man kleinen Musikschulen total

00:57:34: ans Herz legen kann, auf Kooperation zu setzen, um eben Kohorten zu vergrößern, weil eine

00:57:40: gute SVA funktioniert eben auch nur, wenn man beispielsweise Ebsemblepraxis ermöglichen

00:57:44: kann und da braucht man so eine kritische Masse an Schüler*innen für.

00:57:47: 60 Folgen "Voll motiviert", fünf Jahre mit vielen tollen Gästen, wichtigen Themen und spannenden

00:57:55: Impulsen und mit dabei ihr alle, die ihr regelmäßig zuhört, kommentiert und die Folgen mit euren

00:58:02: Netzwerken teilt.

00:58:03: Dafür danke ich euch von Herzen.

00:58:05: Die Redaktion und ich, wir stoßen am Podcastgeburtstag am 10.

00:58:09: September um 10.40 Uhr mit einem Zoom-Prosecco an, das war nämlich der Zeitpunkt als 2020

00:58:16: die allererste Folge mit dem kreativen Energiebündel, dem Ritter-Rost-Komponisten Felix Janosa

00:58:22: online ging.

00:58:23: Er hat mir damals verraten, wie man ein richtig gutes Arrangement für Schülerinnen und Schüler

00:58:28: schreiben kann.

00:58:29: Auch unsere Folge Nummer eins, die findet ihr in den Shownotes verlinkt.

00:58:34: Euch allen wünsche ich einen guten Start ins neue Schuljahr, natürlich voll motiviert!

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